Ich gebe es unumwunden zu: Ich habe eine besondere Schwäche für Weihnachtsmusik. Ich habe mittlerweile sogar eine ansehnliche Sammlung von über 100 Weihnachtsalben in einer…
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Ich gebe es unumwunden zu: Ich habe eine besondere Schwäche für Weihnachtsmusik. Ich habe mittlerweile sogar eine ansehnliche Sammlung von über 100 Weihnachtsalben in einer…
Der 19. Juni 2020 markiert den Auftakt zum offiziellen 40-jährigen Jubiläum des Labels ORFEO International in den nächsten Monaten.
Während der großen Erfolge der Rockgruppe Genesis in den 1980er Jahren glaubten viele, dass Phil Collins nicht nur der Frontmann (als Sänger und Schlagzeuger) wäre, sondern auch der musikalische Kopf, zumal Collins parallel zu den Erfolgen mit Genesis eine überaus erfolgreiche Solokarriere hatte. Genesis-Aficionados und Kenner der Szene wussten es freilich besser: Der „starke Mann“ bei Genesis war Tony Banks.
Bei Gould und Gulda ähneln sich nicht nur die Nachnamen: Sie waren annähernd gleich alt – Friedrich Gulda kam 1930, Glenn Gould 1932 zur Welt – beide sollten als Pianisten dies- und jenseits des Atlantiks Weltruhm erlangen, der lange nach ihrem Ableben unvermindert weiter strahlt und beide waren in den Fünfzigern des vorigen Jahrhunderts pianistische Superstars und gleichzeitig „enfants terribles“, die mit ihrem Nonkonformismus das Publikum ebenso irritierten wie faszinierten.
Olivier Messiaen gilt heute als einer der bedeutendsten Komponisten des vergangenen Jahrhunderts, dessen Werk vor allem die Musik nach 1945 stark beeinflusste, obwohl es nur wenige direkte Nachahmer gefunden hat. Als Professor am Conservatoire de Paris war er zwischen 1941 und 1977 unter anderem Lehrer von Pierre Boulez, Karlheinz Stockhausen und Iannis Xenakis und prägte so indirekt den „neuen Klang“ der europäischen Nachkriegsmusik. Er war von 1931 bis zu seinem Tod erster Organist der Église de la Sainte-Trinité in Paris und hinterließ ein weitgefasstes Œuvre, das von der Orgelmusik über die Klavier- und Kammermusik bis zu groß angelegten Orchesterwerken reicht. Messiaens Stil bildete sich früh heraus und blieb bis zum Ende seiner Karriere nahezu unverändert. In seiner Musik spielen mystische Religionserfahrungen (er war tief im katholischen Glauben verwurzelt) und die Natur (speziell die Vogelwelt: Messiaen war auch Ornithologe) eine herausragende Rolle.
Die Schöpfung Gottes in der Natur steht auch in seinem zentralen Klavierwerk „Catalogue d’Oiseaux“, zu Deutsch „Der Vogel-Katalog“ im Mittelpunkt. Seine zweite Ehefrau Yvonne Loriod war die Widmungsträgerin. Sie führte das Werk auch 1959 als Erste auf. Sie war auch die Lehrerin des Weltklasse-Pianisten Pierre-Laurent Aimard. Dies ist wohl die beste Voraussetzung, um Messiaens wichtigstes Klavierwerk heute, fast 60 Jahre nach seiner Entstehung, aufzuführen und aufzunehmen. Denn diese Musik lässt sich nicht allein durch die Noten erfassen, man benötigt ebenso einen Einblick in das mystische Lebensbild des französischen Individualisten, um seine Schöpfungen mit Leben zu füllen.
Das 20. Jahrhundert war (in gewisser Weise) das Jahrhundert der Gitarre in der klassischen Musik (in der populären Musik, spätestens ab den 1960ern sowieso). Ausgelöst durch die charismatische Wirkung Andrés Segovias wandten sich viele zeitgenössische Komponisten der Gitarre zu. Nach Segovia folgten weitere Gitarristen (Julian Bream, John Williams, Los Romeros und Narciso Yepes, um einige der populärsten Namen zu erwähnen), die Komponisten zu neuen Werken inspirierten oder diese gar direkt damit beauftragten.
Dieser Trend hat sich auch im frühen 21. Jahrhundert fortgesetzt. Neue Gitarrenkonzerte von namhaften Komponisten sind keine Seltenheit mehr. Zwei der interessantesten aktuellen Beiträge zur Gattung kommen (wie so viele) aus Lateinamerika, namentlich „The Book of Signs“ des Kubaners Leo Brouwer (*1939) und das „Concerto Caboclo“ des Brasilianers Paulo Bellinati (*1950). Bei beiden handelt es sich um Konzerte für zwei Gitarren und Orchester. Während Brouwer weltweit als einer der wichtigsten lebenden Komponisten für Gitarrenmusik gilt, ist Bellinati außerhalb seiner Heimat eher ein Geheimtipp, zumindest unter der Nicht-Gitarren-affinen. Sowohl Brouwer als auch Bellinati sind selbst virtuose Gitarristen. Das Brasil Guitar Duo, bestehend aus João Luiz und Douglas Lora, hat die beiden Konzerte als Weltersteinspielung gemeinsam mit dem Delaware Symphony Orchestra unter David Amado eingespielt.
Die Klavierkonzerte Beethovens gehören seit rund 200 Jahren zum Kanon jedes ernstzunehmenden Pianisten. Aber was ist mit der Transkription des Violinkonzerts, das Klavierkonzert in D-Dur, das manchmal (nicht ganz korrekt) das „sechste Klavierkonzert“ genannt wird? So populär das Violinkonzert auch ist, so umstritten ist die Bearbeitung. Dabei stammt sie aus Beethovens Feder, demselben Komponisten, der fünf unumstrittene Klavierkonzerte verfasst hat. Aber es gibt Zweifel: »Die Klavierfassung erreicht jedoch nicht die Qualität des Violinkonzertes, weshalb manche vermuten, dass die Transkription nicht vom Meister selbst stammt, sondern einem seiner Schüler übertragen worden war« schreibt die Wikipedia und vorher auch zahlreiche Musikkompendien. Und wenn man es oft genug kolportiert, dann wird es fast zur Wahrheit. Aber eben nur fast.