30 Jahre Naxos sind wahrlich ein hervorragender Grund, um eine Jubiläumsedition herauszugeben. 1987 von Klaus Heymann gegründet, revolutionierte das Label die Klassikwelt nachhaltig. Zum einen machte Naxos das Standardrepertoire in hochwertigen Aufnahmen einer breiten Käuferschicht dank deutlich niedriger Preise zugänglich, zum anderen bot die Plattenfirma von Anfang an jungen, talentierten Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform, um auf sich aufmerksam zu machen, auch wenn sie nicht in den (selbst ernannten) Wiegen der westlichen Kultur aufgewachsen waren. Bei Naxos zählte von Anfang an das Talent, nicht die Herkunft des Künstlers. Im verstaubten Klassikbetrieb war dies in den 1980er Jahren keine Selbstverständlichkeit. Das größte Verdienst des Labels war es allerdings, dass es sich nicht auf das hinlänglich bekannte Repertoire beschränkte, sondern bald auch Musik von (im Westen) unbekannten Komponisten aufnahm. Die „Local Heroes“ der vergangenen und gegenwärtigen Komponistenszene erhielten endlich eine internationale Plattform mit modernen State-of-the-Art-Aufnahmen. Zeitgenössische US-amerikanische Musik, nordische Romantik, osteuropäische Musik der Moderne, Raritäten und die Perlen vergessenen Meister der Vergangenheit: Der Naxos-Katalog wuchs und gedieh und setzte auf Repertoirevielfalt statt abgegriffenem Einerlei.