Zum Inhalt

Schlagwort: Maurice Ravel

Nach Trevinos grandiosem Ondine-Debüt mit sämtlichen Sinfonien Beethovens, zeigt sich Trevino von seiner „iberischen“ Seite

Die neue Albumveröffentlichung des Dirigenten Robert Trevino beim Musiklabel Ondine – nach einem erfolgreichen Debüt mit einem kompletten Beethoven-Symphoniezyklus – enthält sechs Orchesterstücke von Maurice Ravel (1875-1937), dem wohl berühmtesten Komponisten mit baskischen Wurzeln, gespielt vom Baskischen Nationalorchester.

André Dussollier · Isabelle Druet · Orchestre National de Lyon, Leonard Slatkin: Maurice Ravel – Orchestral Works · 5

Maurice Ravel, 1925, Von Unbekannt The image holder, the Bibliothèque nationale de France has not identified a photographer. (Follow link and click on "Detailed information".) - Bibliothèque nationale de France, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11402630Man mag es kaum für möglich halten, aber es gibt immer noch Werke eines so populären Komponisten wie Maurice Ravel (1875–1937), die selbst einem Kenner seines Œuvres unbekannt sind. Dabei ist die nun anhand der Orchesterpartitur und einer Klaviertranskription von Leonard Slatkin rekonstruierte Bühnenmusik zu „Antar“ so gelungen und originell, wie ihre Entstehungsgeschichte ungewöhnlich ist.

Im Jahre 1910 beauftragte das Pariser Théâtre de l’Odéon Ravel mit der Komposition einer Bühnenmusik für das Theaterstück „Antar“ nach einem Libretto des französischsprachigen libanesischen Schriftstellers Chekri Ganem. Die tragische Liebesgeschichte geht auf die vorislamische Legende des Kriegers Antara ibn Shaddād zurück, der im selbst gewählten Exil in der Wüste lebt und die Feenkönigin von Palmira Gul-Nazar in Gestalt einer Gazelle rettet. Sie gewährt ihm drei Wünsche – Rache, Macht und Liebe – dann verliebt er sich in sie. Als seine Liebe verebbt, tötet sie ihn (auf eigenen Wunsch) mit einem leidenschaftlichen Kuss.

Spirito · Orchestre National de Lyon, Leonard Slatkin: Ravel – Orchestral Works · 4

Maurice Ravel, 1925, Von Unbekannt The image holder, the Bibliothèque nationale de France has not identified a photographer. (Follow link and click on "Detailed information".) - Bibliothèque nationale de France, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11402630

»Mein Meisterwerk? Der Boléro natürlich. Schade nur, dass er überhaupt keine Musik enthält.«

Maurice Ravel war der phänomenale Erfolg seines „Boléro“ zeitlebens suspekt. Kein anderes Werk des französischen Komponisten ist auch nur annähernd so bekannt wie der rund 15-minütige Tanz, der für Ravel lediglich eine »simple Orchestrationsübung« war. Auch heute dominiert in der öffentlichen Wahrnehmung der „Boléro“ Ravels Schaffen. Dabei hat das Œuvre des französischen Nationalkomponisten viel mehr einzigartige Orchesterwerke (im wörtlichen Sinne) zu bieten, als jene berühmten 15 Minuten. Ravel war wirklich keiner, der sich in seinen Werken gerne wiederholte.

Julia Fischer & Daniel Müller Schott: Duo Sessions

Orfeo C902161A Warum gibt es eigentlich so wenige (und so wenig bekannte) Kompositionen für Violine und Cello? Diese Frage stellt man sich unweigerlich, wenn man sich das Album “Duo Sessions” der Münchener Violinistin Julia Fischer und des ebenfalls aus München stammenden Cellisten Daniel Müller-Schott anhört. Die vier Werke, die die beiden für das Album eingespielt haben, sind ein überzeugendes Plädoyer für den facettenreichen, wandlungsfähigen und ausdrucksstarken Dialog von Geige und Cello, aktuell erschienen bei Orfeo.