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Facebook Chopin

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Eine Facebook-Nachricht, die jüngst ein bekannter Live Komponist von einem Fan erhielt, brachte mich auf den Gedanken, wie toll es ist, dass unsere Generation von Fans und Instrumentalisten die Gelegenheit hat, nicht nur mit ihresgleichen in Verbindung zu treten, sondern auch mit den großen und bewunderten Aufrittskünstlern und zeitgenössischen Komponisten.

Man kann die Meister per E-mail erreichen und diese geben über ihr Privatleben Informationen, was sie in der Tat menschlich erscheinen läßt, aber sie im Hinblick auf ihr Werk nicht weniger ehrwürdig macht.

Ich frage mich wie es sein würde, wenn es möglich wäre, mit unseren alten Meistern auf die gleiche Art und Weise in Verbindung zu treten. Hätte Chopin eine Freundschaftsanfrage beantwortet? Er war sicherlich viel zu privat, um sich überhaupt bei Facebook zu registrieren.

Aber ich nehme an, dass Schumann viele “Robert ist…” Zustandsvermerke und auch Blogs ins Web gestellt hätte. Sehr viele davon.

Sicherlich hätte es Clara Schumann sehr viel bedeutet, von zuhause aus aufnehmen zu können. Vielleicht hätte sie Skype und YouTube benutzt, um für Roberts Musik zu werben. Ihre eigene Musik wäre vielleicht mit Hilfe von Fan-Gruppen herausgekommen und I-Tunes hätte mit größter Sicherheit ihre Aufnahmen in die I-Like Rubrik gestellt.

Ich frage mich, ob Beethoven dagegen gewesen wäre, in einem Nachtclub, wie dem (le)Poisson Rouge, einer populären Downtown Manhattan Bar aufzutreten, die Klassik ins Programm als Alternantive zu ihrer Rock- und New World Musikszene integriert hat. Ich vermute nein.

Wenn man sich die Geschwindigkeit von Kommunikation und zu Verfügung stehenden Werbemittel anschaut, dann wundert man sich, wie diese Größen überhaupt Teil unseres Lebens werden konnten, bedenkt man, dass die Post, die Musik, Auftrittskünstler wie auch soziale Beziehungen nicht auf der Basis von Blackberries und unterschiedlichen elektronsichen Geräten von heute beruhten, sondern auf dem Besuch mit Pferd und Kutsche.

Vielleicht dauererte es länger jemanden zu erreichen, aber ihr Ruhm reichte von Generation zu Generation und ihre Musik ist mit Leidenschaft seit Jahrhunderten von Lehrern und Künstlern gelehrt worden. Vielleicht war dies der Fall, da ihre Botschaft stark genug war, Zeit und Raum zu überwinden. Oder vielleicht war es teilweise auch die Art und Weise, wie sie ihre Freundschaften anbahnten, indem sie mit Bemühung und Verständnis über Jahrzente hinweg Beziehungen aufbauten, und nicht durch ein tausendmaliges Klicken mit der Maus auf ‘akzeptiere Freundschaft.’

Published inGrenzüberschreitend

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