Am 16. Oktober 2010 präsentierte das ‘Israel Philharmonic Orchestra’ zur Feier der bevorstehenden Saison aus Anlaß seines 75-jährigen Bestehens ein temperamentvolles Konzert in dem Auszüge von Bizets ‘Carmen’ gespielt wurden. Die Veranstaltung wurde in Tel Avivs Mann Auditorium mit einer Rede des israelischen Prasidenten Simon Perez eröffnet und es folgte eine Benefizgala im Hilton Hotel.
Dabei ging es aber um weitaus mehr als nur um das 75-jährige Bestehen von Israels führendem Orchester: die Orchestermitglieder wie auch das ihn verehrende Publikum freuten sich besonders über das 50. Jahr der Zusammenarbeit Zubin Mehtas mit dem Orchester.
Als dann der charismatische Mehta das Orchester beim Spielen der Hatikwah, der israelischen Nationalhymne, leitete, war die Atmosphäre in der Konzerthalle sicherlich erfüllt von starker Emotion und Dankbarkeit für die Unterstützung und Feundschaft, die der Maestro während seiner langen Karriere immer dem israelischen Volk gegenüber entgegengebracht hatte.
Seit dem Verlassen seiner Heimat Indien im Alter von 18 Jahren ist Mehta zu einer der heausragendsten Persönlichkeiten in der internationalen Musikwelt geworden.
Nachdem er als junger Dirigent und Musikdirektor sowohl beim Montreal Symphony Orchestra als auch der Los Angeles Philharmonic begonnen hatte, besetzte er später Positionen bei Orchestern in Tel Aviv, Florenz und München; seine 13-jährige Zeit an der New York Philharmonic war die längste währende Amtszeit in der Geschichte dieses bedeutenden Orchesters.
Besonders für eine Gesellschaft, als Teil einer Region, die sich tagtäglich politischen Unruhen und Gewalt ausgesetzt sieht, erinnert Musik an ein Stückchen Menschlichkeit jenseits von Konflikten. Und so überraschte es mich auch nicht, als Simon Perez seine Dankbarkeit und seinen Respekt gegenüber Mehtas bedeutsamen Leitung ausdrückte.
“Sein Dirigentenstab erfüllt uns auf nachhaltige Weise mit Magie und Hoffnung … Er gibt unserem Land Harmonie, die es nicht in Fülle hat …” und dann, indem er sich Mehta zuwendet: ”Wir danken Ihnen für diesen unvergleichlichen Dienst.”
Mehta antwortete, indem er seine Bindung an das Orchester bestätigte: “Vielen Dank für Ihre Unterstützung des Orchesters, das ich von ganzem Herzen liebe. Wir sind eine große Familie.”
Aber dieser Ehrenbürger von Tel Aviv gibt dem israelischen Volk nicht nur seine Stimme musikalischer Vernunft. Er hat das auch an anderen Krisenorten getan, angefangen vom Protest gegen den Vietnam Krieg bis hin zum Protest gegen die von den Menschen in Sarajevo erlittene Ungerechtigkeit.
Eine seiner jüngsten humanitären Bemühungen umfasste ein Konzert mit dem Titel “A cry to the world” [“Ein Schrei an die Welt”], das am 5. Juli aus Anlass der Unterstützung des jungen israelischen Soldaten Gilad Shalith stattfand, dem, als Gefangener von Hamas, seit Jahren kein Besuch Internationalen Roten Kreuzes oder anderer Menschenrechtsorganisationen gestattet wird.
Seitdem er als junger noch unbekannter Dirigint seine Zusammenarbeit mit dem Orchester begann – damals im Juli 1961 vertrat er Eugene Ormandy – , hat sein “geliebtes” Israel Philharmonic Orchestra immer einen besonderen Platz in seinem Herzen gehabt. Im Jahre 1969 nahm Mehta eine Stelle als IPO Berater an und 1977 wurde er dessen Musikdirektor. Im Jahre 1981 schließlich wurde er Musikdirektor auf Lebenszeit.
Die Mehrzahl der 120 Orchestermusiker sind von Zubin Mehta persönlich ausgesucht worden. In seiner Autobiography ‘Zubin Mehta – The score of my life’, [‘Die Partitur meines Lebens’] erläutert er: “Vom Anfang an gab von mir zum Orchester den richtigen Draht: Wir mochten uns fast sofort.” Der Sechstagekrieg im Jahre 1967 bekräftigte Mehtas Bindung an dieses Land und seine Menschen und er ging mehrmals als Gastdirigent des IPO nach Israel.
Viele großartige Auftrittskünstler aus der klassischen Musikwelt wie Arthur Rubinstein und Isaac Stern sind seiner Einladung nach Israel gefolgt, um dort in Krisenzeiten umsonst aufzutreten. Mehta meint: “Es ist wunderbar, wenn beseelte Menschen etwas von sich selbst dem Orchester geben, zum Wohle eines Landes, das kulturelle Infusionen benötigt und dessen gesammte sechzigjährige Existenz mit Terror und Krise verzahnt war.
Die Gründung des Orchesters geht auf das Jahr 1936 zurück. Damals überzeugte der polnisch-jüdische Violinist Bronislaw Huberman, 75 jüdische Musiker von Nazi Deutschland aus nach Palestina zu emigrieren, um dort ein Orchester zu gründen, was sie somit vor dem Holocaus rettete. Zunächst ‘Palestine Philharmonic Orchestra’ genannt, fand das erste Konzert am 26.Dezember 1936 unter Leitung des legendären Arturo Toscanini statt. Leonard Bernstein, leitete das umbenannte ‘Israel Philharmonic Orchestra’ in Konzerten während des israelischen Unabhängigkeitskrieges im Jahr 1948 und wurde zum ‘Music Director Laureate’ [‘Ehrendirigenten’] ernannt.
Anders als andere der großen Orchester in der Welt wird das IPO von einem Verwaltungsteam, das aus 17 IPO Musikern und 35 sonstigen Orchestermitgliedern besteht, als Kooperative geführt. Die Musiker führen nicht nur die täglichen Geschäfte, sie teilen ebenfalls die Verantwortung, was finanzielle Angelegenheiten, die Programmgestaltung, Öffentlichkeitsarbeit und Personalführung betrifft.
Die Herausforderung klassische Musik lebendig zu halten und für die junge Generation zugänglich und interessant zu machen hat das IPO dazu bewegt, in den Kommunen, selbst in entlegenden Gegenden, an junge Leute gerichtete Progarmme einzurichten. Es gibt ebenfalls Musikprogramme, die sich an Israels arabische Bevölkerung wenden um so Brücken zu bauen.
Mit seinen internationalen Tourneen versucht das Orchester als kultureller Botschafter Israels aufzutreten und auch gleichzeitig seinen Betrieb finanziell zu unterstützen.
Zur Zeit sind nicht nur die Proben für die neun verschiedenen Programme dieser Spielsaison in Vorbereitung, sondern gleichzeitig laufen die Planungen für die bevorstehenden internationalen Tourneens auf Hochtouren.
Obwohl die Korridore hinter den Kulissen voller Geschäftigkeit knistern – mit einer gesunden Dosis von chaotischer, aber kreativer Energie – gelang es mir dennoch den Maestro zu begrüßen und ein paar Worte in meiner Muttersprache Deutsch zu wechseln, einer Sprache, die er sich während seiner musikalischen Ausbildung an der Wiener Musikakademie angeeignet hatte.
Aber bevor ich meinen Atem anhalten konnte, war er schon von jemanden, der entschlossen genug war, die Situation in die Hand zu nehmen, abrupt an die Seite genommen worden.
Dennoch konnte ich mich glücklich schätzen, dass Avi Shoshani,” die Nummer eins” des Orchesters nett genug war, sich etwas Zeit zu nehmen, um mir seine persönliche Beschreibung des Maestros zu geben. Dieser ruhte sich mittlerweile in seinem Büro ausruhte, um etwas Frieden zwischen der Probe und der bevorstehenden Nachmittagsvorstellung zu finden.
“Ich traf den Maestro zum ersten mal 1973. Er hat mich sehr unterstützt und er wurde ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Ich möchte denken, dass im Gegenzug auch ich ein wichtiger Teil seines Lebens wurde. Weil er ein so bescheidener und bodenständiger Mann ist, den ich als einen guten Freund betrachte, vergisst man leicht, dass er einer der führenden Mestros ist und die vollendete Fähigkeit hat, eingie der maßgeblichsten musikalischen Erlebnisse bei seinem Publikum zu erwecken. Man sollte nie vergessen, dass er es verdient, auf dem Podest zu stehen,” sagt Shoshani.
Als ich ihn fragte, welches der vielen musikalischen Erlebnisse, die er mit dem Maestro auf ihren Tourneen und Konzerten teilte, für ihn heraussticht, zögerte Shoshani nicht: “Für mich werden auf musikalischer und emotionaler Ebene das Mozart Requiem, dass er während des Golf Krieges aufführte, oder Wagners ‘Ring’, während der Tournee in Valencia im letzten Juni unvergessliche Durchbrüche bleiben. Für mich wäre es schwer vorstellbar, dass einige der Stücke, die er aufführte, auf andere Weise gespielt würden.”
Das persönliche Gewicht dieses Bekenntnisses von Shoshani wird klar, als er fortfährt: “Ich sehe es als Privileg an, mit ihm assoziiert zu sein und kontinuierlich Ideen auszutauschen. Unsere Kommunikation ist einzigartig. Oft ist es nicht nötig, einen Satz zu beenden – wir wissen sofort, was der andere meint.”
Mehta hat jedes ‘seiner’ Orchester geprägt. Sein unbeirrtes Ohr, mit dem es vielleicht nur seine Kommunikationsfähigkeiten aufnehmen können, erstrecken sich weit über das Orchester hinweg und hinaus. Und so ist es auch mit seiner Persönlichkeit, die voll bis in das Publikum hineinreicht. Viele verschiedene Musiker, deren Leben er durch seine ganze erstaunliche Karriere hindurch berührt hat, haben seine außergewöhnlichen Kommunikationsfähigkeiten kommentiert.
Stark von seiner Musikausbildung an der Wiener Musikakademie beeinflusst, schaffte es Mehta den traditionellen Ansatz der Akademie zu überwinden und seinen eigenen zu entwerfen. Umgekehrt wiederum half er dabei, viele der Instrumentalisten zu formen, die er über die Jahre anstellte, ob in Israel, New York oder Los Angeles. Und Mehta hatte eine sichere Hand was die Auswahl von Künstlern für seine Orchester angeht. Eines der besten Beispiele eines Musikers, den er mit sich brachte war der heutige Konzertmeister der New York Philharmonic Glenn Dicterow, der im Alter von 11 Jahren sein Solo Debüt als Geiger, mit der Los Angeles Philharmonic hatte. Sein Vater Harold Dicterow hatte 52 Jahre lang für dieses Orchester als Leiter der zweiten Violinensektion gearbeitet.
Solisten, die mit Mehta auftgetreten sind, umfassen ganze Generationen an Künstlern – von Größen wie Arthur Rubinstein und Isaac Stern über Musiker wie Daniel Barenboim, Pinchas Zukerman und Yitzhak Perlman, bis hin zu den jüngeren und jüngsten der heutigen Musikszene.
Die Einladung mit einem der Orchester aufzutreten, mit denen er assoziiert war, hat zu mehr als einem gelegentlichen Karrieredurchbruch geführt; Yefim Bronfmans erfolgreiche Laufbahn dient nur als eines von vielen Beispielen.
Mehtas Hingabe junges musikalisches Talent zu fördern und seine weltweite Mitwirkung an Jugendprogrammen sind für viele junge Künstler entscheidend geworden.
Dasselbe gilt für seinen Bereitschaft junges Talent auf die Bühne zu bringen. Das Wunderkind Gil Shaham zum Beispiel, trat mit Mehta und dem Israel Philharmonic Orchestra im Alter von 11 Jahren auf. Viele der jungen Generation musikalischen Talents sind voll des Lobes für Mehtas kontinuierliche Bemühungen und Großzügigkeit, sie im Rampenlicht stehen zu lassen.
Die Cellistin Inbal Segev erinnert sich an ihr Debüt unter Mehta in der Barbican Hall in London zurück im Jahre 1991. Mehta hatte fast ohne jegliche Mühe ihre Nerven beruhigt indem er sagte: “Nach dem Dirigieren von Wagner ist Beethovens Triple Concerto als nähme man Alka Seltzer zu sich,” was jeden dazu brachte, zu lachen und sich zu entspannen. Segev meint: “Nach der Zusammenarbeit mit vielen anderen Dirigenten schätze ich ihn sogar noch mehr für sein Genie. Damals setzte ich fast voraus, dass das Klavierspielen sich ‘richtig’ anhörte; natürlich passiert es nicht oft, dass es zwischen einem Solisten und Dirigenten sofort und ohne Mühe klickt, wie das bei uns damals der Fall war.” Und dann fügt sie hinzu: Zubins Loyalität gegenüber Israel ist absolut bewundernswert. Heute wie auch in der Vergangenheit ist Mut erforderlich, Israel und das jüdische Volk öffentlich zu unterstützen. Wieviel Leute haben das in den letzten 50 Jahren gemacht? Zubin Mehta ist der beste Freund des jüdischen Volkes und daher wird er von uns allen so geliebt.”
In jeder langen und erfolgreichen Karriere gibt es spezielle Momente von besonderer Bedeutung. Der Maestro erinnert sich gern an einen Moment, der in Christopher Nupens Dokumentarfilm “The Trout” [“Die Forelle”] festgehalten worden ist. Der Film, der selsbts einen neuen Standard für Dokumentarfilme über klassische Musik setzt, zelebriert den Geist einer sehr speziellen Gruppe von Künstlern und Freunden in den späten Sechziger Jahren: Zubin Mehta, Daniel Barenboim, Jacqueline du Pres, Pinchas Zukerman und Yitzchak Perlman. Dies war ein außergewöhnlicher Moment in der Geschichte klassischer Musik und der Film vermittelt die Energie und kreative Interaktion unter den Musikern, die ihre Karrieren fortsetzten und die absolute Spitze erreichten. Aber selbst zur Zeit als der Dokumentarfilm entstand, wurden die Künstler, den Pop- und Film Stars nicht unähnlich, verehrt.
Auf meine Anfrage bei meiner Kontaktperson in der Öffentlichkeitsarbeitsabteilung des IPO hin ein Interview mit Mehta zu führen, bekam ich stattdessen eine Einldung zum dem an diesem Abend dargebotenen Programm mit dem Titel das “IPO in Jeans.”
Darauf abzielend, die Aufmerksamkeit der jungen Generation zu bekommen, präsentierten Mehta und die TV – Persönlichkeit Tsufit Grant junge Talente
im Rahmen eines unterhaltsamen Abends, an dem jeder informal gekleidet war und die meisten Orchestermusiker in Jeans auftraten.
Hier hatte ich Gelegenheit Mehta einmal von seiner leichteren Seite her kennenzulernen. Fast so unwiderstehlich wie der “seriöse” Mehta waren sein Charme und unterhaltende Persönlichkeit klar ein Indiz dafür, dass es möglich ist, dass beides nebeneinander in einer Person existieren kann.
Ich glaube es war vorallem sein selbstbewusster Stil, der ihm von je her unkonventionelle und erfrischende Entscheidungen erlaubte. Einige seiner Initiativen schienen ihrer Zeit voraus, wie das “Crossover” Konzert in den frühen Siebziger Jahren, welches im Hollywood Bowl stattfand und das Los Angeles Philharmonic Orchestra zusammen mit den größten Namen der Popmusik, wie “Santana” und “The Who” präsentierte.
Hinter den Kulissen traf ich den Fagottisten Zeev Dorman, einen der führenden Orchestermitglieder und Direktor der Buchman – Mehta School. Im Jahre 2004 gegründet hat sich die Schule zum Ziel gesetzt, für Musiker eine einzigartige Zusammenarbeit zwischen praktischem Orchester- und akademischem Musik Training zu schaffen. Leitende IPO Musiker bilden einen integralen Teil des Lehrkörpers der Schule.
Dorman, der auch der Dirigent des Israeli Youth Orchestra gewesen war, teilte mir einige interessante historische Details mit: “Es ist wichtig zu wissen, dass der erste Viola Spieler des Orchesters, der Ungar Oden Partos, die erste Musik Akademie in Tel Aviv, Mitte der fünfziger Jahre gründete. Bereits in den Gründungstagen wurde die enge Beziehung zwischen dem Orchester und der Akademie hergestellt. Dann im Jahre 1962 wurde die Musikakademie Teil der Kunstfakultät der Tel Aviv University. Heute aber wird die Buchmann -Mehta School of Music als selbständige Einheit geführt, wo Mitglieders des Orchesters mit verschiedenen Instrumentalisten zusammenarbeiten, nach Fachsektion, im Einzeluntericht.”
Ein kreatives Lösungskonzept wurde ins Leben gerufen, das sowohl die Bemühungen des Orchesters unterstützte, als auch die Ausbildung der jungen Musiker an der Universität. Dorman sagt: “das direkte Training mit dem Orchester vergrößert das Interesse des Studenten und bereitet diesen darauf vor, die Karriere mit dem Orchester fortzusetzen. Ein Problem, dem sich das Orchester ausgesetzt sieht, ist der Fortgang seiner jüngeren Generation fähiger Musiker, die das Land verlassen, um Stellen bei internationalen Orchestern zu finden. Wir werden den höchsten internationalen Standards gerecht; wir unterstützen auch talentierte Studenten aus aller Welt, die bei uns studieren wollen. Trotzdem ist es unser Interesse, eine enge Beziehung der jüngeren Generation zum IPO aufzubauen, um das Vermächtnis des IPO zu garantieren. Dabei haben wir die volle Unterstützung von Maestro Mehta. Ein Auftritt in jedem Jahr gilt einem ausgewählten Studenten von der ‘Buchmann – Mehta School of Music’.”
Da ich in Frankfurt, Deutschland aufgewachsen war, kannte ich persönlich einen der größten Gönner israelischer Bildung und Künste, den Frankfurter Immobilienenunternehmer Joseph Buchmann. Buchmann war entscheidend bei der Gründung der Buchmann – Mehta School.
In einem Telefoninterview erzählte mir Jossel – wie ihn auch mein Schwiegervater nennt (Yiddish für ‘Joseph’) über seine Rolle, die er bei der Gründung der Schule spielte und über seine Rolle als Direktor des Aufsichtsrates: “Die Universität wandte sich mit ihrem Dilemma, dass Gelder zur Unterstützung der Schule gebraucht würden an mich. Ich antwortete, dass ich kein Experte im Bereich Musik wäre, dass aber mein Freund Zubin Mehta, mit dem mich eine 25 jahrige Freundschaft verband, es dafür mit Sicherheit wäre. Für die laufende Arbeit des Orchesters wurden ebenfalls Gelder gebraucht, besonders für die Ausbildung junger Musiker, die potentiell mit dem Orchester in Israel bleiben könnten.”
Da er bereits ein überzeugter Anhänger des IPO war, entschloss sich Buchmann sich zu beteiligen. Zubin Mehta, reihte sich als Ehrenpräsident ein.
Zurück in New York traf ich mich vor Kurzem mit Zeev Dormans Sohn, dem jungen Komponisten, Avner Dorman, der allerdings seinen Abschluss im Kompositionsprogram noch an der zuvorgehenden Akademie der Tel Aviver Universität, noch vor der Buchmann-Mehta Schule machte. Siehe mein Artikel: Avner Dormans Kompositionen: Perkussive Märchen
Avner Dorman erzählte mir über seine Erfahrungen der Zusammenarbeit mit Mehta, der in dieser Saison Dormans “Azerbaijani Dance” uraufgeführt hat.
Dem jungen Dorman zufolge “ist Mehta einer der gefälligsten und aufgeschlossensten Dirigenten. Er möchte wirklich den Komponisten mitbeteiligen und fragt immer ‘Ist das, wie Sie es sich vorgestellt haben?’ immer sicherstellend, dass man zufrieden ist. Es erstaunt mich, dass jemand von seiner Größe und seinem Genie weiterhin dazulernen möchte und neugierig ist.”
Ich war recht überwältigt von all den Eindrücken, die ich während meiner Abenteuer sammelte, Mehtas Bemühungen und die, die mit seinen 50 Jahren intensiver musikalischer und persönlicher Mitwirkung zutun haben, zu verfolgen.
Und dann war schließlich mein endgültiges Aufwiedersehen total zufällig, als ich mit dem Maestro praktisch im Fahrstuhl zusammenstieß und wir beide das Hilton Hotel verließen.
Nach diesen anstrengenden Tagen, die mit Auftritten und öffentlichen Vorträgen gefüllt waren, vertraute mir Mehta an: “Ich kann es gar nicht glauben, aber in einer halben Stunde geht es schon wieder zu unserem nächsten Konzert in Akko weiter.”
Ich komme zum Schluss, dass wenn ihm irgendetwas in seinem aufregenden Leben fehlen sollte, es vielleicht ein paar Augenblicke für Privatheit und Ruhe wären. Und schließlich verstehe ich vollends seine Worte von der Benfiz-Gala des Abends: Wenn wir diese Saison beenden, werden wir zusammen einen musikalischen Mount Everest erklommen haben.
Vielleicht werde ich eine weitere Gelegenheit haben, den Maestro zu treffen. Die 50 jährige Festsaison wird ihn und das IPO am 22. Februar 2011 nach New York zu einer Gala Performance in der Carnegie Hall führen. Ilona Oltuski
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