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Anpassung als Erfolgsmodell – Anton Bruckners Symphonie Nr. 3 d-Moll (3. Fassung)

Nachdem er zwischen Februar und Juli 1873 die Partitur des Kopfsatzes, des Adagios sowie des Scherzos seiner im Entstehen begriffenen dritten Symphonie vollendet und deren Finale am 31. August 1873 im böhmischen Marienbad fertig skizziert hatte, reiste Bruckner nach Bayreuth. Er legte Richard Wagner sowohl seine zweite als auch die bereits fertiggestellten Handschriften seiner dritten Symphonie vor – mit der Bitte, diejenige zu wählen, die ihm am besten gefalle. Bruckners Absicht war es, Wagner die auserkorene zu widmen. Vollendet wurde das Werk am 31. Dezember 1873.
Wagner soll vor allem vom leisen Trompetenthema zu Beginn der Symphonie begeistert gewesen sein, ein zur damaligen Zeit ungewöhnlicher Anfang für eine Symphonie, der den Beginn von Beethovens Neunter zitieren sollte. Somit kam es, dass Bruckner diese erste Fassung seiner gut siebzig Minuten dauernden Dritten „Wagner-Symphonie“ nannte, da er Musikzitate aus Wagners Werken Tristan und Isolde sowie des Ring des Nibelungen blockweise darin einarbeitete. In seiner Dimension sprengte das Werk jede damals bekannte instrumentale Symphonie. Er vollendete das Werk am 31. Dezember 1873.

1877 revidierte Bruckner das Werk grundlegend, kürzte es und strich die Wagner-Zitate.
Die Uraufführung der ersten Fassung fand am 16. Dezember 1877 in Wien statt und wurde ein Desaster. Bruckner besaß wenig Erfahrung in der Leitung eines Symphonieorchesters und dazu kam, dass das Wiener Publikum Bruckners Werken nicht gerade aufgeschlossen gegenüber stand.

Nach diesem Misserfolg erarbeitete Bruckner 1888 eine dritte und letzte Fassung, welche der vorliegenden Interpretation zugrunde liegt. Die Aufführung seiner dritten Fassung am 21. Dezember 1890 brachte endlich den gewünschten Erfolg, gute Kritiken und den internationalen Durchbruch der Symphonie.

Mariss Jansos, Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks von 2003 bis 2019, favorisierte als ausgewiesener Bruckner-Kenner diese dritte Fassung und brachte sie am Pult des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks Ende Januar 2005 in der Philharmonie im Gasteig zur Aufführung.

Dieser Live-Mitschnitt bei BR-KLASSIK wurde auf dem online-portal pizzicato.lu bemerkenswert rezensiert:

„Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zeigt sich als flexibles Ensemble, dessen Niveau nicht in Frage gestellt werden kann. Dieser Bruckner ist außergewöhnlich gut gespielt, mit satten und doch agilen Streicher und einer wunderbaren Bläserformation.“ (Pizzicato, 06.05.2021, Link)


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