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Schlagwort: Camille Saint-Saëns

Horn-Werke mit Markus Maskuniitty in grandioser Aufnahme

Für Robert Schumann gab es bestimmte Zeiten, in denen er sich einem bestimmten Instrument, einer bestimmte Form zuwandte. Stark abhängig von den äußeren Umständen, ließ er sich dazu hinreißen, seinen inneren Ideen Ausdruck zu verleihen, seien es die Klavierwerke seiner frühesten Schaffensperiode, seine Lieder während der intensivsten Phase seiner Faszination für Clara Wieck – oder die Werke für das Ventilhorn. Dieses Instrument begeisterte ihn ausgerechnet im Jahr 1849, dem Revolutionsjahr in Deutschland.

Romain Descharmes · Malmö Symphony Orchestra, Marc Soustrot: Camille Saint-Saëns – Piano Concertos Nos. 1 & 2 · Allegro appassionato

Dass die französische Romantik in Deutschland chronisch unterbewertet wird und viel mehr Beachtung verdiente, kann man eigentlich nicht oft genug konstatieren. Die französischen Komponisten des 19. Jahrhunderts entwickelten eine ganz eigene, zauberhafte Klangsprache, die sich hörbar von der deutschen unterscheidet. Eine Schlüsselrolle in der romantischen Musik Frankreichs kommt dabei dem Camille Saint-Saëns (1835-1921) zu. Seine fein ausbalancierten, charmanten Werke sind immer wieder eine Entdeckung wert; sein Œuvre gibt deutlich mehr her, als seine „Hits“ „Der Schwan“ aus dem „Karneval der Tiere“ und die „Orgel-Symphonie“.

Saint-Saëns’ fünf Klavierkonzerte gehören, wie so viele andere Kompositionen seines beeindruckend umfangreichen Gesamtwerks, zu den Stücken, die außerhalb seiner Heimat kaum noch aufgeführt werden. Die nach wie vor validen Referenzaufnahmen stammen aus den späten 1980er Jahren (etwa Jean-Philippe Collards Gesamteinspielung) oder sind gar noch älter (Gabriel Tacchinos immer noch sehr hörenswerte Gesamtaufnahme aus den frühen 1970ern, die allerdings „in Würde angestaubt ist“). Und so rücken Saint-Saëns’ Klavierkonzerte immer weiter in den Hintergrund.