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Schlagwort: Wiener Klassik

Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons: Ludwig van Beethoven – Symphonie Nr. 9

Eine Aufnahme einer Beethoven-Sinfonie ist per se nun wirklich nichts Besonderes mehr, schon gar nicht, wenn es sich um die Neunte handelt, die mit ihrem Schlusschor „Ode an die Freude“ eh zu den überspieltesten Werken der Musikgeschichte gehört. Es mangelt nicht an hochkarätigen Aufnahmen und Weltklasse-Besetzungen. Auch die vorliegende Aufnahme des Chors und Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks unter Mariss Jansons reiht sich in eine beeindruckende Reihe von Veröffentlichungen ein. Was sie aus dem Gros der anderen Einspielungen hervorhebt, ist zum einen die höchste Sorgfalt, mit der die Sinfonie bis ins letzte Detail eingespielt wurde (und das ist, trotz ihrer Popularität, immer noch keine Selbstverständlichkeit), zum anderen der Ort, an dem die Live-Aufnahme entstand: die Aula Paolo VI. im Vatikan, anlässlich eines Konzerts zu Ehren Papst Benedikts XVI.

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin · MDR Rundfunkchor Leipzig, Marek Janowski: Ludwig van Beethoven – Missa Solemnis

Die „Missa Solemnis“ von Ludwig van Beethoven gilt als eine der herausragenden Kompositionen des Bonner Komponisten und »zählt zu den berühmtesten Messen der abendländischen Kunstmusik«, so die Wikipedia (Recht hat sie!). Das monumentale Werk für Sinfonieorchester, gemischten Chor, vier Gesangssolisten und Orgel ist künstlerisch und akustisch eine wirkliche Herausforderung: Rund 75 Minuten dauert eine Aufführung, die den Beteiligten höchste Konzentration abverlangt. Die Orchester-, Chor- und Solistenstimmen überlagern sich oft. Man braucht einen exzellenten Dirigenten, ein hochklassiges Ensemble, fähige Toningenieure und eine hervorragende Akustik, um Beethovens sakrales Meisterwerk klanglich so abzubilden, dass es den Hörer mit seiner elektrisierenden Dramatik von der ersten bis zur letzten Sekunde packt.

Thomas Albertus Irnberger · David Geringas · Michael Korstick · Royal Philharmonic Orchestra, James Judd: Ludwig van Beethoven – Violinkonzert · Tripelkonzert · Romanzen

Kein Zweifel: Die großen Melodiebögen des Orchesters und der virtuose, gleichzeitig poetische Solopart machen aus dem Violinkonzert in D-Dur Ludwig van Beethovens ein immergrünes Highlight im Repertoire. Die Mischung aus leiser Melancholie und berstender Energie machen es zu einem Grundpfeiler des Kanons für Violinisten, populär beim Publikum, unwiderstehlich für den Virtuosen. Sicher, wie alle großen Konzerte ist es überspielt und eine Vielzahl von Einspielungen buhlen um die Aufmerksamkeit des Beethoven-Liebhabers. Aber wenn Thomas Albertus Irnberger seine Einspielung vorliegt, dann kann man davon ausgehen, dass es sich um eine bemerkenswerte Neuaufnahme handelt, zumal das Album durch die seltener zu hörenden Romanzen und durch das Tripelkonzert ergänzt wird. Und wenn bei letzterem das Solistentrio vom Cellisten David Geringas und dem Pianisten Michael Korstick komplettiert wird, darf man Großes erwarten. Hier musizieren drei der versiertesten Beethoven-Spezialisten unserer Zeit gemeinsam. Das brillante Royal Philharmonic Orchestra unter James Judd komplettiert ein wahrhaftes All-Star- nein ein All-Experts-Lineup.