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Schlagwort: Simone Pedroni

Simone Pedroni: John Williams – Themes and Transcriptions for Piano

Die Filmmusik wird ihr Stigma in konservativen Kreisen nicht los. Die Diskussion ist so alt wie die Tonspur im Film: Ist Filmmusik minderwertige klassische Musik? Ist sie ein eigenes Genre oder einfach nur eine zeitgemäße Umsetzung der klassischen Musik unter neuen technischen Vorzeichen? Immerhin haben ja die großen Komponisten von der Renaissance bis zur Romantik auch für die Bühne komponiert; gerade die Schauspielmusik entwickelte sich im 19. Jahrhundert rasant und bei Beethovens „Egmont“ oder Schuberts „Rosamunde“ zweifelt niemand an der Ernsthaftigkeit, von der Oper ganz zu schweigen.

Schostakowitsch, Korngold, Rózsa und Rota erzielten mit ihren Filmmusiken beachtliche Erfolge, schätzten sie aber teilweise selbst geringer als ihre „ernsthaften Werke“. Ennio Morricone und John Williams, zwei der seit Jahrzehnten erfolgreichsten Filmmusik-Komponisten, sind da selbstbewusster. John Williams sagte mal in einem Interview: »Was auch immer die Oper Ende des 19. Jahrhunderts war, ist nun am Ende des 20. Jahrhunderts der Film.« Filmmusik füllt heute die Konzerthallen und interessiert ein junges Publikum für Orchestermusik, das sich sonst von der „Klassik“ fernhält. Während sich die zeitgenössische Musik zumindest auch den kleinen Besetzungen und Formen zugewandt hat, spielt in der Filmmusik das Orchester immer noch eine große Rolle.

Was aber passiert, wenn man den cinematografischen Orchester-Anstrich der Kompositionen John Williams’ auf das Klavier reduziert?