Die aktuelle, junge Musikergeneration (und nicht nur diese) bemüht sich wieder verstärkt um etwas, was im Klassikbetrieb der letzten 100–120 Jahre zunehmend verloren ging: Improvisation. Einst ein essenzieller Bestandteil jeder musikalischen Aufführung (Mozart und der junge Bach waren berühmt für ihre Improvisationen), verlor das Improvisierte, das Spontane im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit der Musik immer mehr an Bedeutung. Gefragt waren genaue Abbildungen des Notentextes mit wenig eigener Kreativität. Ironischerweise gestand man dabei den nicht selten egozentrischen Interpreten, und hier vor allem den Pianisten, eine Menge Manierismen zu, die eigene Note (!) blieb aber verpönt. Und ein Flirt mit der U-Musik blieb, bis auf einige Operetten- und Schlager-Alben von Sängern, undenkbar. Die erhabene E-Musik war schließlich ernst und wollte nicht unterhalten.
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