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Die Pianisten Natalia Lavrova und Vassily Primakov teilen eine tiefe Verbindung – vierhändig spielend.

Vassily Primkaov and Natalia Lavrova Photo: Alex Fedorov

Vassily Primakov und Natalia Lavrova Foto: Alex Fedorov

Die Pianisten Vassily Primakov und Natalia Lavrova sind problemlos unabhängig voneinander erfolgreich. Aber mit ihrem Debüt ihrer Arensky CD wurden sie zu engverbundenen Partnern und in Folge dieses Prozesses gründeten sie ihre eigene Plattenfirma LP Classics, Inc. Seitdem sind sie als Duo aufgetreten, wie sie es auch am 6. Mai bei Get Classical’s Eröffnungsveranstaltung zur Konzertreihe in New York’s Rose Bar tun werden. Aber ihre Freundschaft reicht viel weiter zurück und zwar bis auf das Jahr 1999, als die beiden Pianisten Studienanfänger bei Julliard waren. Auf Anhieb fühlten sie sich aufgrund ihrer gemeinsamen russischen Herkunft verbunden, aber obendrein passten ihre Persönlichkeiten einfach super zusammen. “Natürlich hatten wir auch unseren Anteil an Auseinandersetzungen, das ganz normale Zeug, das zum Vorschein kommt, wenn zwei Egos beteiligt sind…und wir haben schließlich unser eigenes Leben,” lässt Lavrova sich während unseres angeregten Interviews beim Abendessen mit Primakov entlocken. “Aber wir mögen einander.”

Photo: Alex Fedorov

Mit dem Fotografen Alex Fedorov verheiratet, bringt Lavrova oft ihren Ehemann mit an Bord ihrer Projekte. Fedorov ist für alle Fotoarbeiten, die auf der Arensky CD zu sehen sind, verantwortlich, welche von Lavrova und Primakov bei großartigen Kritiken aufgenommen worden waren. James Harrington vom ‘American Record Guide‘ schrieb, dass die beiden “das Wesen jeder Suite einfangen und, dank ihrer beachtliche Talente, uns etwas an der genießenswertesten, fast unbekannten Musik, die ich seit einiger Zeit gehört habe, teilhaben lassen.” Künstlerische Zusammenarbeit war eine natürliche Fortsetzung von Lavrova and Primakovs Freundschaft, meint Primakov. “Wir denken sehr ähnlich; es gibt eine Geistesverwandschaft und ein Gefühl für die Musik, das in den letzten zwei Jahren ernsthafter wurde, als wir uns entschlossen, uns mit der Aufnahme zu den Arensky Suiten zu beschäftigen,”meint er, damit an ihre vergangenen Jahre erinnernd, die sie mit dem Lehrer Jerome Lowenthal beim Juilliard Kammermusik Programm verbracht haben (wo sie sich mehr mit Parties, als mit dem Üben beschäftigt haben, wie sie zugeben).

“Wir waren beide aufgeregt, als wir diese Musik hörten und begannen, es bei großartigen Kritiken in Konzerten zu spielen und entschlossen uns, dass wir dieses interessante, aber dennoch nahezu unbekannte Programm aufnehmen müssten,” sagt Primakov. “Wir hatten zwei Optionen—entweder es einem etabliertem Label schmackhaft zu machen oder es selbst zu versuchen. Als wir über diese Musik nachdachten, realisierten wir, dass wir beide mehr Kontrolle über diesen Prozess haben wollten und es wurde ein Projekt, mit dem so viele Sachen für uns begannen. Es brachte uns einander sogar noch näher.”

photo: Alex Fedorov

Während Primakov bereits mit einer Anzahl von Aufnahmen im Katalog von Bridge Records mit dabei war, war die Arensky CD die Erste für Lavrova, die, wenn sie gerade nicht mit Auftritten beschäftigt ist, die meiste Zeit mit dem Management ihres eigenen Musikschulprogramms beschäftigt ist. Als Direktor der Musikschule von New York City unterrichtet sie Pianisten aller Stufen und jeden Alters und wendet ihre Leidenschaft für die Musikerziehung an, die ihr von ihrer eigenen Lehrerin Zalina Gurevich mitgegeben worden war, die vor vielen Jahren in der jungen Lavrova ihren gemeinsamen Enthusiasmus für das Unterrichten und für Kinder entdeckt hatte. “Sie erlaubte mir, ihren Lektionen beizuwohnen und graduell das Unterrichten einiger ihrer Kids zu übernehmen,” sagt Lavrova. “Zuerst würde sie die Lektionen überwachen und mir dann ein Feedback geben. Das machte den ganzen Unterschied beim Lernen aus, wie man ein guter Lehrer wird.”

 

Ein sehr wichtiger Faktor in Lavrovas Lehrauswahl ist die Auftrittserfahrung des Lehrers. “Das ist es, was Studenten mehr als alles andere inspiriert, meint sie. Einer ihrer Lieblingslehrer an ihrer Schule ist – also kein Wunder – Primakov, obwohl er zwischen den Terminen im vollen Auftritts– und Aufnahmekalender nur eine begrenzte Zahl von Studenten aufnehmen kann. Aber trotz der geschäftigen täglichen Routinen beider Künstler sind sie in ihr neuestes Projekt LP Classics vernarrt, dem sie sich verpflichtet fühlen. Angefangen mit der Begeisterung, Klaviere zu finden und mit Klavierstimmern und Soundingenieuren umzugehen, planen sie beide die Plattenfirma voll in ihr Leben zu integrieren. “Wir mussten uns an unsere Freundin Sarah Faust von Faust-Harrison Pianos wenden, um zwei zusammenpassende Klaviere für die Aufnahme zu bekommen.

Sie hatte ein neues Yamaha CFX in ihrem riesigem Studio, das wir sehr mochten, und sie stellte für uns den Kontakt zu Bonnie Barrett, dem Director von ‘Yamaha Artist Services’ her, um ein weiteres zu finden. Wir probierten es aus und es klang großartig und daraus entwickelte sich unsere zukünftige Beziehung zu Yamaha.” Primakov und Lavrova sind nun Yamaha Künstler. Ihre Arensky CD war die überhaupt erste Aufnahme auf zwei Yamaha CFX Modell Pianos und ihr CD Veröffentlichungsauftritt wurde als Live-Stream aus dem Yamaha Ausstellungsraum übertragen. Momentan arbeiten die beiden an einer Menge von vierhändigem Repertoire an einem Instrument—ein einfacheres und ökonomischeres Setup—und erkundschaften weniger gespielte Stücke wie die Czerny Sonaten und Werke von Milhaud und John Corigliano, die sie bei Get Classical in der Rose Bar zu spielen planen. In der Zukunft, meint Primakov, soll die junge Plattenfirma jungen Künstlern offenstehen, die nach der Produktion einer ersten CD Ausschau halten, die sich auf dem Lebenslauf gut macht und einen Auftakt zu einer Karriere darstellen kann. Sie wollen auch historische, unentdeckte vergangene Aufnahmen großer, etablierter Auftrittskünstler ausgraben und alte, vergessene Schmuckstücke der Öffentlichkeit vorstellen, so wie sie es mit Vera Gornostaeva Vol. 1 Chopin, einer historischen Aufnahme machten, die durch archivierte Bänder in einer Moskauer Bibliothek gefunden wurde. “Wir holten die Rechte ein und meisterten erneut die Bänder dieser unglaublichen Aufnahme,” erläutert Primakov. “Ein anderes verstecktes Geheimnis, das wir nun herausgeben, ist das Spielen unseres Lehrers Jerry Lowenthal, mit dem wir aufwuchsen und es gibt noch so vieles mehr, was kommen wird.” Für ihren Auftrag ist ihre Fähigkeit sehr wichtig, sich auf effiziente und leidenschaftliche Musikfachleute zu verlassen, die beim Aufnahmeprozess involviert sind.

“Als Auftrittskünstler fühlt man sich so ausgesetzt; um am besten auszusehen, muss man in der Lage sein, den Leuten zu vertrauen, mit denen man zusammenarbeitet,” sagt Primakov. “Wir haben eine wundervolle kleine Familie aufgebaut, die Charlie Post, den Soundingenieur, Redakteur und Produzent in einem mit einschließt wie auch den Techniker Terry Flynn, der während des Aufnahmeprozesses die erstaunlichsten Ergebnisse in den kurzen Pausen dazwischen erreichen kann. Sobald er eine kleine Unregelmäßigkeit in der Klangstimmhaftigkeit hört, informiert er den Soundingenieur, der in nur wenigen Minuten alles zusammenpasst, während wir hinausgehen, um ein Glas Wasser zu trinken.”

Für Primakovs und Lavrovas Ziele ist ebenfalls die Chance sehr wichtig, sich fortwährend auf ein neues Publikum einzulassen, wozu sie am 6. Mai die Gelegenheit haben werden, wenn sie zwei Auszüge aus ihrem vierhändigen Programm wie auch einiges Solo-Repertoire beim Auftakt von Get Classical’s Musikreihe in der schicken ‘Rose Bar‘ des ‘Gramercy Park Hotels in New York spielen werden. Primakov und Lavrova werden zwei von vier Pianisten sein, die ein Programm präsentieren, dass sich an neue wie auch an alte klassische Fans richtet, einschließlich Get Classical.org – Lesern, indem Auftritte im Stil eines Salons des 19. Jahrhunderts in das Foyer des 21. Jahrhunderts gebracht werden. Gastgeber sind das ‘Gramercy Park Hotel’ und ich selbst, ihre ergebene Get Classical.org Bloggerin. Get Classical in der ‘Rose Bar’ erhofft sich, klassische Musik einer Hörerschaft näherzubringen, welche das Zuhören aus der Bequemlichkeit eines Sessels mit einem Aperitif in der Hand, der Formalität einer Konzerthalle vorziehen mag. Die Reihe wird Zuhörern die Möglichkeit geben, die Künstler in der intimen Atmosphäre der coolen ‘Rose Bar’ kennenzulernen und sie über ihre Musik und Leben als Konzertkünstler sprechen zu hören. Und es ist genau dieser Austausch, dem die Auftrittskünstler Primakov und Lavrova, wie auch David Aladashvili und Marika Bournaki, die zwei anderen in diesem Abendprogramm Seite an Seite vorgestellten Künstlern, entgegenblicken—zu spielen und sich auf persönliche Weise auf sowohl angestammte Fans als auch interessierte Zuschauer zu beziehen. “Wir wollen immer unser Programm mit einer neuen Zuschauerschaft ‘Probe fahren’. Das ist eines der aufregendsten Sachen, die man als Auftrittskünstler machen kann,” meint Primakov.

Published inNaxos Nachrichten

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